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Vom Asylheim in die Charts von Nura Habib Omer

Nura ist eine der erfolgreichsten deutschen Rapperinnen, doch über ihren außergewöhnlichen Lebensweg ist wenig bekannt.

In ihrem Buch erzählt sie erstmals ihre ganze Geschichte: von der Flucht als dreijähriges Mädchen aus Kuwait nach Deutschland und dem Leben mit der fünfköpfigen Familie im Flüchtlingsheim. Von ihrer muslimischen Erziehung, dem Bruch mit der Mutter und dem Aufwachsen in einem Kinderheim. Von ihrem Engagement für LGBT – und schließlich von ihren ersten Schritten als Sängerin in einem Chor und ihrer steilen Karriere als Rapperin. Nuras Weg ist gekennzeichnet von Rückschlägen, Depressionen und Rassismuserfahrungen. Immer wieder hat sie zu hören bekommen, dass sie etwas nicht darf – schon gar nicht als muslimisches Mädchen. Aber sie hat sich durchgekämpft und ist heute vielen jungen Menschen ein Vorbild.

 

Nura Habib Omer

wurde als Tochter eines Saudis und einer Eritreerin 1988 in Kuwait geboren und ist eritreische Staatsbürgerin. Ihre Mutter wurde als 15-Jährige an ihren Vater nach Saudi-Arabien verheiratet. Als Dreijährige kam Nura mit ihrer Mutter und ihren drei Geschwistern als Flüchtling von Saudi-Arabien nach Deutschland. Dort sammelte sie Band- und Bühnenerfahrung als Tänzerin bei The toten Crackhuren im Kofferraum und beim Berliner Kneipenchor. Mit der Rapperin Juju gründete sie 2014 das Duo SXTN, mit dem sie erste Charterfolge hatte. Im November 2018 wurde die Trennung von SXTN bekannt gegeben. Anschließend veröffentlichte Nura auch Solosongs. Mit der Single Chaya erreichte sie im Oktober 2018 Platz 33 der deutschen Single-Charts. Am 29. März 2019 erschien ihr erstes Soloalbum Habibi, auf dem sie nicht nur rappt, sondern auch vermehrt singt.

Als Schauspielerin hatte sie 2015 im Film Der Nachtmahr, 2018 in Detelv Bucks Film Asphaltgorillas und 2019 in der TV-Serie jerks. jeweils eine Nebenrolle.

Nura setzt sich privat für die LGBTQ-Szene ein und war 2018 das Gesicht des CSD-Berlin. Außerdem trat sie im selben Jahr auf einem Solidaritätskonzert gegen die rechtsradikalen Ausschreitungen in Chemnitz auf.