Göfis ist eine bevorzugte Wohngemeinde. Die Stadtnähe zu Feldkirch und die kurzen Wege zu Arbeitsplätzen im Vorarlberger und Schweizer Rheintal veranlasst viele Menschen, unseren Ort als gewünschten Lebensmittelpunkt zu suchen. Das wäre grundsätzlich zu begrüßen.
Allerdings setzt hier der Marktmechanismus ein: große Nachfrage = hoher Preis. So ist leider festzustellen, dass es auch für einen Normalverdiener kaum mehr möglich ist, sich in unserem Ort Wohnraum zu schaffen oder zu erwerben.
Genau hier setzt diese Ausstellung an: anhand von gelungenen Beispielen aufzuzeigen, dass es auch anders gehen kann und ugenutzte oder wenig genutzte Gebäudefläche sinnvoll einer Verwendung zugeführt werden können.
Wie kann so etwas gelingen? Welche Erfahrungen, Geschichten und Beweggründe stehen dahinter? Dies soll den Besuchern dieser Ausstellung nahegebracht werden und als Motivation dienen, auch in ihrem Bereich über ähnliche Möglichkeiten nachzudenken.
Thomas Lampert
Bürgermeister
Wohnen ist ein Grundbedürfnis. Eines, das das Leben und die Lebenszufriedenheit ganz wesentlich prägt – in allen Lebensphasen und besonders spürbar in fragilen Zeiten – etwa der Kindheit und im Alter, wenn der Aufenthalt zu Hause besonders wichtig ist.
Mit dieser Initiative geht Göfis einen beherzten Weg, der die Bedürfnisse von Menschen und ihre Möglichkeiten und ihr Engagement ins Zentrum stellt. Ein Dorf, das ist keine Ansammlung von Häusern. Es geht um die Menschen, die in diesen Häusern leben. Damit ein Dorf vital bleibt, brauchen Menschen Wohnraum, aber auch öffentliche Räume, die gemeinsam genützt werden können und Angebote, die das tägliche Leben unterstützen.
Zu dieser Vitalität trägt Neues bei, aber auch Erneuerung. Das Weiterbauen eines Hauses, das Adaptieren auf neue Bedürfnisse, auch neue Hausgemeinschaften ist eine große Herausforderung. Die Gemeinde Göfis ermöglicht mit diesem Projekt Erfahrungsaustausch und zeigt, wie sich einzelne schon auf den Weg gemacht haben, ihre Zukunft im Dorf fortzuschreiben – generationengerecht, ökologiebewusst, sozial.
Viele dieser Anregungen kommen aus dem Tun und haben sehr persönliche Wurzeln. Eine spannende Vortragsreihe liefert dazu Kommentare und Information von außen, die das Bild weiter anreichern können. Ich wünsche allen viel Inspiration und das Gefühl von Ermutigung, sich ebenso für die eigenen Wohnbedürfnisse und das Dorf gleichermaßen einzusetzen.
Dr. Verena Konrad
Direktorin vai Vorarlberger Architektur Institut