Zum 80. Todestag des seligen Carl Lampert am 13. November versammelten sich zahlreiche Gläubige in der Pfarrkirche, um seinem Vermächtnis zu gedenken. Im Zentrum der Feier stand die Segnung der neu gestalteten Gedenkstätte durch Bischof Benno Elbs.
Unter der Leitung von Alt-Diözesanbaumeister Herbert Berchtold und künstlerisch gestaltet von Martin Caldonazzi wurde die Gedenkstätte in den vergangenen Monaten so konzipiert, dass sie Carl Lamperts Leben und sein Vermächtnis eindrucksvoll erfahrbar macht. Sie ist weit mehr als ein einfaches Denkmal – sie ist ein Ort der Kraft und Orientierung, der nicht nur in der Gegenwart, sondern auch für die Zukunft von Bedeutung sein soll.
Bischof Benno Elbs betonte bei der Gedenkfeier die tiefere Symbolik der Gedenkstätte: „Dieser Ort erinnert uns daran, dass echter Glaube Mut erfordert – den Mut, Widerstand zu leisten, wenn Menschlichkeit und Wahrheit in Gefahr sind.“
Carl Lampert als Vorbild für Zivilcourage
In der Predigt rief Bischofsvikar Rudolf Bischof die Anwesenden dazu auf, den Weg Carl Lamperts nachzuvollziehen und dessen innere Stärke zu erkennen. Lampert, der als ranghöchster österreichischer Geistlicher von den Nationalsozialisten hingerichtet wurde, fand in seinem tiefen Glauben die Kraft, selbst unter größtem Druck für das Gute einzutreten.
Offizial Walter Juen unterstrich die Bedeutung der Gedenkstätte, die nicht nur an Lamperts Leben erinnere, sondern auch ein Raum sei, der die Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen fördere und Menschen ermutige, den eigenen Überzeugungen treu zu bleiben. „Dieser Ort spricht sowohl Herz als auch Verstand an“, so Juen, „und zeigt, dass auch der schwierigste Weg mit der Kraft des Glaubens, der Gemeinschaft und der Menschlichkeit gemeistert werden kann.“ Pfarrer Georg ergänzte, dass die Gedenkstätte ein Ort des lebendigen Gedenkens bleiben solle – ein Raum, in dem Menschen innehalten und sich inspirieren lassen können.
Carl Lampert steht stellvertretend für viele, die unter dem nationalsozialistischen Regime Widerstand leisteten. Seine Treue zu Glaube und Gewissen, selbst in größter Einsamkeit und Gefahr, macht ihn zu einer zeitlosen Inspiration für alle, die in einer unsicheren Welt nach dem Guten suchen und es mutig verteidigen wollen.
Bericht und Fotos von Andreas Haller
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