Die Funktion der Pfarre im Göfner Gemeindeleben hat sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Lange Zeit war sie ein bestimmender und gestaltender Faktor über ihren Mitgliederkreis hinaus. So wurden beispielsweise die Aufgaben, die jetzt das Standesamt ausübt, bis zum Zweiten Weltkrieg vom Pfarramt ausgeführt.

Schon durch die vielen Mitglieder war der große Einfluss der Pfarre bzw. ihrer Funktionäre in der Gemeinde gegeben. Dies änderte sich seither deutlich. Im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung machen die aktiven und passiven Angehörigen der Pfarre einen weitaus geringeren Anteil aus.

Das pfarrliche Geschehen umfasst nur noch einen kleinen Bereich der Gemeinde. Und trotzdem bewegt sich viel innerhalb der Pfarre. Das wird aber unterschiedlich wahrgenommen. Zudem ist die Gefahr gegeben, dass sich diese Tätigkeiten in einer Blase abspielen: Die Pfarrmitglieder bemühen sich intensiv und rotieren vor lauter Aktionsgeist, was aber nur den Insidern bewusst ist.

Es ist wichtig, die eigene Arbeit zu reflektieren. Ein guter Anlass dazu ist das 50-Jahr-Jubiläum des Neubaus unserer Pfarrkirche im Jahr 2025. Es bietet die Gelegenheit, das eigene Schaffen einem größeren Kreis vorzustellen, verbunden mit dem Angebot dabei mitzuwirken. Dies kann und soll auch außerhalb des üblichen Rahmens eines Pfarrlebens stattfinden. Ziel ist das gemeinschaftliche Handeln unabhängig von der Nähe zu katholischen Strukturen.

Dazu hat sich eine Gruppe aus pfarrlichen Mitarbeiter*innen gefunden, die sich diesem Thema widmet. Es ist gedacht, vom März 2025 bis zum November 2025 verschiedene Aktionen und Veranstaltungen durchzuführen, in- und außerhalb der Pfarrkirche. Der Beginn ergibt sich daraus, dass am 8. März 1975 die Kirche eingeweiht wurde. Das Ende bildet der erste Adventsonntag, bei dem in Göfis das sogenannte Patrozinium, das Fest unseres Kirchenpatrons Hl. Luzius gefeiert wird.

Ein starker Impuls war die Startveranstaltung am 21. Mai 2024 im Carl-Lampert-Saal. Dazu waren alle Interessierten aus Göfis eingeladen waren, ihre Ideen und Gedanken zur Gestaltung des Festjahres einzubringen. Über 30 Personen waren gekommen und konnten sich bei verschiedenen Themen-Tischen austauschen und Vorschläge notieren. Überschriften waren zB Kirche & Natur, Jugendaktion, Baugeschichte, Kunst & Kultur, Spirituelles, Lange Nacht der Kirchen… Die Empfehlung war, breit zu denken und auch ausgefallene Ideen einzubringen.

Entscheidend war natürlich, wer sich bei der Umsetzung aktiv beteiligen will. Dazu haben sich überraschend viele bereit erklärt. Die kreativen Ideen werden nun im sogenannten Kernteam bewertet und nach Machbarkeit sortiert. Vieles lässt sich im Aktionszeitraum nicht unterbringen, kann aber Impuls für spätere Jahre sein.    

Die Verantwortlichen sind nun intensiv mit den Vorbereitungen beschäftigt. Ziel ist es, bis zum Spätherbst 2024 die meisten Programmpunkte zu fixieren. Es kann jedenfalls mit interessanten Veranstaltungen gerechnet werden. 

Bericht von Richard Sonderegger
Fotos von Andreas Haller